|
Diese Burg – die etwas merkwürdige
Öffnungszeiten hat – ist
ein Highlight. Auf einem ca. 50 m hohen Felsen, der
an drei Seiten
von der
Nordsee umtost wird, liegt eine weitläufige und auch
historisch
interessante
Ruine.
Sie war einst der Sitz der Marschalle von Schottland. Der
Fels war im
6.
Jh bereits besiedelt und wurde wohl schon 681 belagert.
Die
ältesten Teile der
heutigen Anlage stammen aus dem 12. Jh. William Wallace
verbrannte hier
unter
Missachtung des Asylrechts die Besatzung von Edward I. von
England, die
sich in
die Kirche geflüchtet hatte. Im 14. Jh erbaute der
Großmarschall hier einen
Fried, was ihm die Exkommunikation durch den Bischof von
St. Andrews
einbrachte. Der sah nämlich den ganzen Felsen wegen einer
früher dort
errichteten Kirche als geweihten Grund an. Der Papst
entschied, dass
die
Exkommunikation zurückgenommen werden solle, wenn der
Marschall
eine größere
Kirche dort baute (eine frühe Art der Einstellung nach
§ 153a StPO). Im
Bürgerkrieg wurde die Burg 1652 belagert: Cromwell wollte
die
königlichen
Insignien und schottischen Regalien erbeuten. Nach der
Kapitulation der
Burg
fand man sie jedoch nicht, denn sie wurden vorher von der
Frau des
Priesters
von Kinneff (ein kleiner Ort in der Nähe) bzw. einer
Kammerzofe
hinausgeschmuggelt. Im Mai 1652 war Dunnottar die letzte
Burg, auf der
die
königliche Fahne wehte. Nach einer Rebellion wurden 1685
in einem
Raum von ca.
40 qm monatelang 167 Menschen, 122 Männer und 45 Frauen,
eingesperrt; die
meisten starben. 1718 wurde die Burg geschleift, weil der
damalige
Burgherr den
Old Pretender unterstützt hatte.
|